Der Trichter


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Warum TRICHTER?

Wir über uns

Als wir 1990 unser Institut gründeten, kam natürlich auch die Frage auf: »Wie soll es denn heißen?« Aus den zahlreichen Vorschlägen wählten wir schließlich DER TRICHTER. Warum?

Nun, der Begriff »Nürnberger Trichter« ist im Deutschen sehr bekannt, und man verbindet damit die Vorstellung von einem Trichter, den man am Kopf ansetzt, und mit dessen Hilfe man dann mühelos alles Wissen hineingießen kann, Lernen ohne Anstrengung sozusagen. An jedem Postkartenstand in Nürnberg können Sie Postkarten mit diesem Motiv kaufen.

Für ein Nürnberger Institut, das sich mit Unterricht beschäftigt, ist das eine sehr willkommene Assoziation, also war der Name beschlossen.

Natürlich ist auch beim TRICHTER das Lernen nicht ganz ohne Mühe möglich, und Sie müssen schon einiges an Zeit und Fleiß investieren, um schließlich Erfolg zu haben und eine Prüfung zu bestehen, aber wir denken doch, dass der TRICHTER mit systematischem Kursaufbau, praxisorientierten Übungen und jeder Menge Tipps und Hinweisen dabei sehr hilfreich ist.




Interessiert Sie die Geschichte des Begriffs? Hier ist sie:

Die wohl erste Erwähnung des Weisheitstrichter in der Nürnberger Literatur findet sich 1545 im Buch »Deutsche Arithmetika« von Michael Stifels: »Unangesehen, dass ein ungelehrter Mensch nicht danach fragt, dass er ungelehrt ist - und wohl sagen darf - er sollte das Maul nicht auftun, so ihm einer die Kunst könnte mit einem Trichter eingießen.«

Aber es ist zu vermuten, dass es diesen Trichter schon damals nicht mehr gab (so es ihn denn je gegeben hat), denn Zinkgref Weidner schreibt 1653: »«Der Trichter Almansoris, mit welchem man den Leuten eingegossen, ist lang verloren«.

Die bekannteste Erwähnung des Trichters stammt aus dem Jahr 1647. Da veröffentlichte der Nürnberger Senator Georg Philipp Harsdörffer ein Lehrbuch der Poesie mit dem Titel »Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst, ohne behuf der lateinischen Sprache in VI Stunden einzugießen«. Harsdörffer, ein Barockmann, Historiker, Dichter und Gründer des Pegnesichen Blumenordens, hat in diesem Werk Regeln für das Schreiben von Gedichten in Deutsch aufgestellt, denn damals war die allgemeine Meinung, dass für die Kunst der Poesie die Beherrschung des Latein eine unerlässliche Voraussetzung wäre.

Das Buch war zu seiner Zeit so begehrt, dass schon nach drei Jahren die zweite Auflage erschien. Aber es hat natürlich auch die Kritik und den Spott derjenigen hervorgerufen, welche die Dichtkunst nicht für etwas hielten, das »ein jeder Knab in kurzer Zeit wird erfassen können«.

Später wurde sein Werk kurz der »Nürnberger Trichter« genannt, und dieses Buch hat dem Nürnberger Trichter seinen unsterblichen Ruhm eingebracht.

In der Stadtbibliothek Nürnberg befindet sich wohl die älteste Darstellung des Nürnberger Trichters. Auf einem Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert sind drei Männer abgebildet, die einem auf dem Boden Liegenden die gesamte Weisheit mit einem großen Trichter eingießen. Man kann auf diesem Kupferstich alle möglichen Gegenstände erkennen, die in diesen Trichter hineingeschüttet wurden. Das Bild trägt die Überschrift: »Seht liebe Leut hie steht der Mann, so alle Künst eingießen kann.«

Eduard Duller erzählt in den 1834 erschienenen »Geschichten und Märchen für jung und alt«, dass der Schneidersohn Hans Wurst von Tripsdrill nach Nürnberg wanderte, um dort den überall so begehrten Wundertrichter zu suchen. Angeblich wäre er in den Werkstätten der Rußigen, wie die Nürnberger Feuerarbeiter genannt wurden, geschmiedet worden. In der Werkstatt des Altmeisters der Rußigen erfuhr er aber von einem Feuersalamander, dass der Himmelskundige des Königs von Utopien vor zwanzig Jahren den Trichter erworben habe. Hans Wurst wanderte also unverdrossen weiter zum Schloss des Königs von Utopien. Dort sah er zwar den geheimnisvollen Trichter, bekam ihn aber nicht, sondern wurde zu seinem Entsetzen in ein Gefängnis geworfen. Nach seiner Flucht traf er den Zwerg des Hörselberges. Der erzählte ihm freimütig viele wunderliche Dinge. So hatte er am Schluss seiner Wanderung zwar nicht den begehrten Nürnberger Trichter erworben, den er nun gar nicht mehr wollte, aber er hatte viel erfahren und war dadurch klüger geworden, so dass er den Nürnberger Trichter gar nicht mehr brauchte.

(Quelle: Dokument auf dem Server der Stadt Nürnberg, Autor leider nicht mehr ermittelbar)

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